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Mark Dion

Über die Jagd

Hochstände, Jagdhütten, Schießscheiben, Jagdfotos, Jagdembleme und Jagdkostüme – ein Szenario, wie aus einem naturkundlichen oder historischem Museum. Doch hier sind dies genau jene Requisiten, die als künstlerische Objekte Bestandteile der parkübergreifenden Installation des amerikanischen Künstlers Mark Dion (* 1961 in New Bedford, lebt in New York und Pennsylvania) in der Gerisch-Stiftung sind.

Wie ein roter Faden zieht sich die künstlerische Untersuchung des Themas Natur durch das Werk dieses außergewöhnlichen Künstlers. Seine Arbeiten sind auf das Faszinosum „Natur“ ausgerichtet. Mit seiner Ausstellung „Über die Jagd / Concerning Hunting“ schlüpft er in Neumünster in die Rolle eines Jägers oder Jagdfreundes: Die skulpturale Interpretation von Hochsitzen, eine Sammlung realer Jagdfotos als wandfüllendes Arrangement, eigenartig gestaltete Jagd-Banner und schließlich die Umformung des privaten Jagdzimmers des Stifters Herbert Gerisch in eine öffentlich zugängige künstlerische Installation – Mark Dion setzt sich mit seiner Arbeit gezielt zwischen alle Stühle und unterläuft jegliche kategorisierende Festlegung. Dabei wird Jagd erkennbar als gesellschaftliche Form des Umgangs mit Natur, in der sich unser Blick auf Natur widerspiegelt.