Dorothea Buck

Im Café: Auf der Spur des Morgensterns

Die Serie der Kooperationen zwischen Gerisch-Stiftung und Brücke Neumünster e. V. findet mit der Ausstellung der Hamburger Bildhauerin Dorothea Buck (geb. 1917) eine Fortsetzung.

„Meine psychotischen Erfahrungen haben mein Leben sehr bereichert“, schreibt Dorothea Buck in ihren Lebenserinnerungen. Von 1936 bis 1959 erlebte sie fünf schizophrene Schübe, die von religiösen Erfahrungen geprägt waren. Der erste führte sie auf der Spur des Morgensterns lebensbedrohlich in das ostfriesische Wattenmeer. Sie wurde 1936 in den von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel zwangssterilisiert – ohne ihr Wissen, ohne Gespräch, unter den Bibelworten an den Wänden. In der Auseinandersetzung mit ihrer seelischen Krise half ihr das Studium an der Landeskunstschule Hamburg unter anderem bei Edwin Scharff und Gustav Seitz.

Diese Ausstellung führt skulpturale Werke mit Aquarellen und dokumentarischen Fotos der Künstlerin zusammen. Schwerpunkt ist die unter der Last der in der NS-Psychiatrie erlittenen Zwangssterilisierung immer wieder neu in den Blick genommene Mutter- Kind-Thematik. Die Arbeiten sind nachdrückliche Zeugnisse intensiven Ringens um ein neues Leben und um ihre Überzeugung, dass Traum und Psychose im Unbewussten dieselbe Quelle haben. Ihre von Ernst Barlach angeregte Kunst war für sie ein Weg der Verarbeitung von Psychoseerleben und Stigmatisierung. 1989 gründete sie zudem das erste Psychose-Seminar in Hamburg und entwickelte neue Ansätze des Umgangs mit Schizophrenie. Ihre Erfahrungen hielt sie in einem Buch fest, das Geschichte schrieb: Auf der Spur der Morgensterns. Psychose als Selbstfindung. In dem vom Paranus-Verlag herausgegebenen Buch ermutigt sie zu neuen Sichtweisen in der Psychiatrie.

2008 wurde Dorothea Buck für ihren Einsatz für die Überlebenden der NS-Psychiatrie, ihr beeindruckendes Lebenswerk, insbesondere aber für ihr Engagement um Verän- derungen in der Psychiatrie mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD geehrt.

Zur Eröffnung der Ausstellung –am 02.Oktober um 19 Uhr – laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Ort: Gerisch-Stiftung, Erdgeschoss der Villa Wachholtz, Café Harry Maasz

Einführung:

Dr. Martin Henatsch, Künstlerischer Leiter Gerisch-Stiftung

Fritz Bremer, Pädagogischer Leiter Brücke Neumünster e.V.

Alexandra Pohlmeier, Regisseurin und Dokumentarfilmerin

Dauer der Ausstellung: 2. Oktober – 24. November 2013

Der Eintritt zu den Café-Räumen ist frei.

Die Serie der Kooperationen zwischen Gerisch-Stiftung und Brücke Neumünster e. V. findet mit der Ausstellung der Hamburger Bildhauerin Dorothea Buck (geb. 1917) eine Fortsetzung.

„Meine psychotischen Erfahrungen haben mein Leben sehr bereichert“, schreibt Dorothea Buck in ihren Lebenserinnerungen. Von 1936 bis 1959 erlebte sie fünf schizophrene Schübe, die von religiösen Erfahrungen geprägt waren. Der erste führte sie auf der Spur des Morgensterns lebensbedrohlich in das ostfriesische Wattenmeer. Sie wurde 1936 in den von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel zwangssterilisiert – ohne ihr Wissen, ohne Gespräch, unter den Bibelworten an den Wänden. In der Auseinandersetzung mit ihrer seelischen Krise half ihr das Studium an der Landeskunstschule Hamburg unter anderem bei Edwin Scharff und Gustav Seitz.

Diese Ausstellung führt skulpturale Werke mit Aquarellen und dokumentarischen Fotos der Künstlerin zusammen. Schwerpunkt ist die unter der Last der in der NS-Psychiatrie erlittenen Zwangssterilisierung immer wieder neu in den Blick genommene Mutter-Kind-Thematik. Die Arbeiten sind nachdrückliche Zeugnisse intensiven Ringens um ein neues Leben und um ihre Überzeugung, dass Traum und Psychose im Unbewussten dieselbe Quelle haben. Ihre von Ernst Barlach angeregte Kunst war für sie ein Weg der Verarbeitung von Psychoseerleben und Stigmatisierung. 1989 gründete sie zudem das erste Psychose-Seminar in Hamburg und entwickelte neue Ansätze des Umgangs mit Schizophrenie. Ihre Erfahrungen hielt sie in einem Buch fest, das Geschichte schrieb: Auf der Spur der Morgensterns. Psychose als Selbstfindung. In dem vom Paranus-Verlag herausgegebenen Buch ermutigt sie zu neuen Sichtweisen in der Psychiatrie.

2008 wurde Dorothea Buck für ihren Einsatz für die Überlebenden der NS-Psychiatrie, ihr beeindruckendes Lebenswerk, insbesondere aber für ihr Engagement um Veränderungen in der Psychiatrie mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD geehrt.

 

Zur Eröffnung der Ausstellung – am 02.Oktober um 19 Uhr – laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Ort: Gerisch-Stiftung, Erdgeschoss der Villa Wachholtz, Café Harry Maasz

Einführung:

Dr. Martin Henatsch, Künstlerischer Leiter Gerisch-Stiftung

Fritz Bremer, Pädagogischer Leiter Brücke Neumünster e.V.

Alexandra Pohlmeier, Regisseurin und Dokumentarfilmerin


Dauer der Ausstellung: 2. Oktober – 24. November 2013


Der Eintritt zu den Café-Räumen ist frei.